Zurück zur Übersicht 07.02.2024
Die Studierenden der Grundstufe mit den Lehrkräften Hr. Klug (2. von links) und Hr. Kraft (3. von rechts) sowie dem Plant Area Manager Injection & Assembly Hr. Bishop (links) und Plant CIP & HSE Manager Hr. Büttner (rechts)
Am Mittwoch, den 24.01.2024 hatte die Grundstufe der Technikerschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik in Gelnhausen die Gelegenheit im Rahmen einer Exkursion zu „hidden champions“ aus der Region die Produktionsstätte der Firma Plastic Omnium zu besuchen. Diese Exkursion sollte Einblicke in die fortschrittliche Welt der Kunststoffproduktion geben und dabei insbesondere die Bereiche Spritzguss, Lackiererei und Montageprozesse in den Fokus nehmen. Das Unternehmen Plastic Omnium ist ein aus Frankreich stammendes, global agierendes Familienunternehmen, welches ca. 40.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt und im Jahr 2022 einen Jahresumsatz von ca. 8.5 Mrd. € erwirtschaftete. Die Exkursion begann im Besprechungsgebäude der Firma Plastic Omnium, wo die Studierenden sehr herzlich vom Werksleiter für Spritzguss und Montage, Herrn Troy Bishop, sowie dessen Kollegen Herrn Nicolai Büttner empfangen wurden. Der Ablauf der Besichtigung sah vor, dass die gesamte Produktionskette vom anfänglichen Kunststoffgranulat bis hin zur fertig lackierten und komplett montierten Karosserieaußenverkleidung des Automobilzulieferers Plastic Omnium Automotiv Exterieurs in Sinntal-Sterbfritz besichtigt werden sollte. Nach einer informativen Einführung in die Zahlen und aktuellen Projekte des Unternehmens, wurden die Studierenden in die hochmoderne Spritzgussabteilung geführt. Hierbei konnten sie Spritzgießmaschinen mit einer Schließkraft von bis zu 4000t bestaunen, die ganz im Gedanken einer hochgradig automatisierten Produktion einen nahezu vollautomatisierten Werkzeugwechsel der rund 50t schweren Spritzgießwerkzeuge vollzogen. Die Entnahme und Weiterleitung der hergestellten Bauteile erfolgte dabei ebenso ausnahmslos über vollautomatisierte Robotersysteme. Die Herstellung solch großvolumiger Bauteile in entsprechend dimensionierten Spritzgießwerkzeugen sowie der hohe Grad an Automation versetzte die Studierenden nachhaltig in staunende Begeisterung. Anschließend führte uns der Weg in den Produktionsabschnitt der Lackiererei, wo die Kunststoffbauteile eine individuelle Oberflächenveredelung erhielten. Die Experten von Plastic Omnium erklärten die verschiedenen Lackiertechniken und betonten dabei die Bedeutung von Qualität und Umweltverträglichkeit in diesem Prozessschritt. Beeindruckend war für den Laien die hohe Präzision, mit der die Lackierung auf die unterschiedlichen Formen und Größen der Kunststoffteile abgestimmt wurde. Scheinbar willkürlich aufeinanderfolgende Bauteile wurden dabei vollautomatisiert in den unterschiedlichsten Farbtönen lackiert. Auch hier konnte der enorm hohe Grad an Automation und Prozesssteuerung bestaunt werden. Im abschließenden Produktionsschritt, der Endmontage, wurden die Front- und Heckstoßfänger mit den jeweiligen Sensoren für beispielsweise das Einparken oder das Einhalten des Abstands während der Fahrt versehen. Darüber hinaus wurden auch extern produzierte Bauteile wie Scheinwerfer, Kabelbäume oder Sicherheitseinrichtungen für den Fußgängerschutz implementiert. Hierbei demonstrierten uns die hochqualifizierten Mitarbeiter ihre Expertise in der Endmontage und betonten dabei die Prinzipien von Präzision und Qualität. Abschließend hatten die Teilnehmer bei einem Mittagessen in der werkseigenen Kantine die Gelegenheit, Fragen zu stellen und weitere Details über die Produktionsprozesse zu erfahren. Die Gastfreundschaft und Offenheit der Mitarbeiter von Plastic Omnium trugen dazu bei, dass die Exkursion zu einem lehrreichen und inspirierenden Erlebnis wurde. Zum Ende zeigten sich die Studierenden von den modernen Prozessen, der Automation sowie den Qualitätsstandards des Unternehmens beeindruckt. Diese Exkursion bei Plastic Omnium ermöglichte es den Studierenden, die Komplexität und Präzision hinter diesen Fertigungsprozessen besser zu verstehen. Studierende und Lehrkräfte waren der einhelligen Meinung, dass diese Exkursion eine großartige Ergänzung zu den theoretischen Inhalten im Rahmen der Technikerausbildung war.